Smells like Paradise – Ein DOGumentarfilm über Damals, Jetzt und die Freiheit

Luxus oder Freiheit? Eine schwierige Wahl – gesehen durch die Augen zweier Hunde aus Bukarest und Wien – zwischen den Vor- und Nachteilen zweier lang ersehnter Situationen, die gar nicht so gegensätzlich sind, von denen aber nicht viele das Privileg haben, sie zu  erleben. Das Österreichische Kulturforum Bukarest freut sich, als Beitrag zum diesejährigen Jahresthema „Migration”,  zum ersten Mal als landesweite Vorführung  den Dogumentarfilm „Smells like Paradise” von Ovidiu Anton und Alexandru Bălăşescu zu präsentieren, eine bedeutungsvolle Parabel mit subtiler Ironie, fernab jeglicher Beweise und Erwartungen, über Vergleiche zwischen „uns und ihnen” – Menschen, Tieren, Zuständen, Ländern, etc. Der Film wird zwischen dem 22. März 2021, um 18.00 Uhr, und dem 28. März 2021, um 23.00 Uhr, auf der Website des Österreichischen Kulturforums Bukarest zu sehen sein.

Der Film kann hier angesehen werden – https://bit.ly/MiroaseAParadis

„Smells like Paradise” stellt zwei Hunde, zwei Städte, zwei Stimmen einander gegenüber: eine weibliche und eine männliche. Auf der einen Seite haben wir einen streunenden Hund aus Bukarest – aus der Zeit, als diese Vierbeiner permanent in der Stadt anzutreffen waren -, der von einer Wiener Familie adoptiert, domestiziert und in ein fortschrittliches System von Mensch-Tier-Beziehungen integriert und  in ein bequemes, aber auch stark reguliertes System eingebettet wurde. Auf der anderen Seite steht eine Hündin aus Wien, die zusammen mit ihren Besitzern in der rumänischen Hauptstadt „zu Besuch” ist. Deren mangelnde Aufmerksamkeit ausnutzend, flieht das Tier und verschwindet „im urbanen Dschungel der postsozialistischen Gesellschaft”, lernt eine neue Lebensweise, mit anderen Zwängen und Freiheiten, in Abwesenheit jeglichen menschlichen Schutzes oder Hilfe.

„Diese Geschichte wird von den Tieren aus ihrer Perspektive erzählt und mit Kommentaren, Aperçus  und philosophischen Spekulationen über das Zusammenleben von Hund und Mensch und über Themen wie Exil, Migration, Stadtplanung und politische Machtverhältnisse ausgestattet. Anthropomorphisierung als Verfremdungseffekt, aber auch als künstlerischer Versuch, die Grenze zwischen Mensch und Tier aufzulösen und eine Form des Miteinander zu insinuieren, die auf Enthierarchisierung des Verhältnisses zielt”, erklären Ovidiu Anton und Alexandru Bălăşescu .

Das Projekt „Smells like Paradise” war der Gewinner des Wettbewerbs „Create your Bukarest”, der 2015 vom MAK (Wiener Museum für angewandte Kunst) im Rahmen der ersten Ausgabe der „Vienna Biennale” veranstaltet wurde. „Die Geschichte des heutigen Bukarests zu erkunden, indem die gegensätzlichen Leben von zwei Stadthunden nacherzählt werden, ist eine ungewöhnlich eloquente, prägnante und originelle Form der Auseinandersetzung mit kritischen und oft schmerzhaften Themen der heutigen Gesellschaften“, begründete die fünfköpfige Jury ihre einstimmige Entscheidung. Der Film wurde 2017 zum ersten Mal in Rumänien präsentiert, während Ovidiu Antons persönlicher Ausstellung „Home is where my problems are”, im Rahmen des Projekts „Future Museum” des Tschechischen Zentrums in Bukarest.

Ovidiu Anton (Timişoara, 1982) ist ein österreichischer bildender Künstler rumänischer Herkunft, der in Wien lebt und arbeitet. Seine Werke wurden in wichtigen Ausstellungen, in berühmten Museen und Galerien präsentiert, wie Koenig 2 (Wien, 2017), Kunstmuseum Liechtenstein (2017), Kunsthaus Graz (2015), OFF-Biennale (Budapest, 2015), MAK (Museum für angewandte Kunst, Wien, 2015), Tobacco 001  Cultural Center (Ljubljana, 2014) etc.

Alexandru Bălăşescu (Craiova, 1974), Autor zahlreicher wissenschaftlicher Studien und belletristischer Bände, ist ein bekannter rumänischer Anthropologe mit wissenschaftlichen Interessen in verschiedenen Bereichen, außerordentlicher Professor an renommierten Universitäten auf der ganzen Welt. Als langjähriger Mitarbeiter von Prof. Vintilă Mihăilescu konzentrieren sich seine Aktivitäten und Schriften auf das Studium des technologischen Fortschritts, der materiellen Kultur, des Körpers und der Mensch-Natur-Beziehung. Mit dem Ziel, die Beziehung zwischen Wissenschaft und Kunst zu erforschen, arbeitet Alexandru Bălăşescu häufig mit zeitgenössischen Künstlern zusammen. Seine Zusammenarbeit mit Ovidiu Anton begann in Istanbul, als Ovidiu ihn bat, eine Katze in seinem Film „Street Cat Deluxe” zu spielen. Alexandru Bălăşescu lebt derzeit in Frankfurt, Deutschland.

Smells like Paradise (2016)

Ein Dogumentarfilm von Ovidiu Anton und Alexandru Bălăşescu

Originalsprachen: Deutsch und Rumänisch, mit Englischen Untertiteln

Dauer – 42’27’’

Echtzeitinformationen – https://www.facebook.com/events/180693107198682