Nach der Wende kamen sie: die Wandergesellen . Viele gingen, einige blieben. Einer der ersten war der Berliner Sebastian Bethge, dem es Siebenbürgens Kirchenburgen angetan hatten. Im Jahr 2000 ließ er sich in Trappold nieder und füllte die malerische Kirchenburg mit neuem Leben. Inzwischen gehört er als Denkmalpfleger zur Stiftung Kirchenburgen und steckt nach wie vor voller Pläne.
So ist der von ihm 2006 gegründete Verein CasApold, der Sommerschulen zu Handwerkstechniken durchführt, mit diesem Tätigkeitsbereich in diesem Jahr auf einen Höhepunkt gelangt: vom 18. bis 27. Juli fand an der Trappolder Kirchenburg die Sommer-Akademie „Apold Heritage Lab“ statt. Fachleute und angehende Spezialisten aus Rumänien und Deutschland beteiligten sich an der Sommerschule für Denkmalpflege. Das Arbeitsprogramm umfasste Bereiche wie: Bauaufnahme durch 3D-Mapping und Messbilder, Zustandserfassung und Werktechniken nach historischen Methoden. Dabei war Sebastian Bethge Mitglied des Organisationskomitees, gebildet aus Studierenden des berufsbegleitenden Masterstudienganges „Schutz Europäischer Kulturgüter“ der Europa-Universität Viadrina aus Frankfurt (Oder). Das folgende, von schönen Erwartungen erfüllte Gespräch Sebastian Bethges mit unserer Mitarbeiterin Christa Richter wurde wenige Tage vor Beginn der Sommer-Akademie aufgenommen. Rückblickend ist das „Apold Heritage Lab 2022“ als Erfolg zu werten. So berichtet die Stiftung Kirchenburgen auf kirchenburgen.org vom Fachsymposium zum Kulturerbeschutz und Tag der Offen Türen in Trappold vom 23. Juli und der Fachexkursion am selben Tag in die Kirchenburgenlandschaft, mit Aufenthalten in den Kirchenburgen von Wurmloch, Reichesdorf, Groß-Schenk und Hundertbücheln. Zu den Partnern und Förderern der Sommerschule im Juli zählten die Beauftragte der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien, die Universität für Architektur und Stadtplanung Ion Mincu (Bukarest), die Universität Bamberg, die Hochschule Coburg, die Architekturfakultät in Temeswar, die Evangelische Kirche A. B. in Rumänien, die Stiftung Kirchenburgen (Sibiu/Hermannstadt) und der Verein Arcus aus Felldorf.
Fotos: Beitragsbild, kirchenburgen.org; (oben) Sebastian Bethge im Gespräch mit Christa Richter, Stefan Bichler